Digitales Zentralbankgeld

Artikel vom 06.03.2022, 17:12 Uhr.

Das Digitale Zentralbankgeld ist derzeit in aller Munde. Es wird als Ergänzung zum Bargeld kommen. Die Frage ist nur wann und in welcher Form, so Armin Gläsel beim 32. Stammtisches des Regio-Mark e.V.

Die Idee ist denkbar einfach: Jeder bekommt ein Konto bei der Zentralbank analog dem heutigen Konto bei einer Geschäftsbank und hat dadurch Zugang zu den Verbindlichkeiten der Zentralbank. Bisher können nur Banken und der Staat Konten bei der Zentralbank unterhalten. Dies soll sich ändern, wenn jeder Nutzer ein Konto bei der Zentralbank unterhalten kann. Der Vorteil: Das digitale Zentralbankgeld ist nicht insolvenzgefährdet, weil es durch die Zentralbank abgesichert wird. Weiterhin wird die Zentralbank die Infrastruktur bereit stellen, damit wir mit dem digitalen Euro bezahlen und Überweisungen tätigen können.

Warum soll das Digitale Zentralbankgeld überhaupt eingeführt werden? Die Befürworter weisen darauf hin, dass das Bezahlen mit Bargeld rückläufig ist. Die bisherigen Nutzer des Bargeldes zahlen lieber per Handy oder mit einem der vielen Online-Bezahldienste. Der Internetdienstleister paypal ist dafür ein Beispiel. Ein weiterer Grund: Das Bereitstellen von Bargeld durch die Zentralbank ist teuer, Bezahlen auf digitalen Wege finanziell günstiger. Auch kann der Zahlungsverkehr sicherer und schneller abgewickelt werden.

Das Digitale Zentralbankkonto kann mit Hilfe einer Blockchain, also durch die Nutzung der Distributed Ledger Technologie betrieben werden. Der Bitcoin, eine der vielen Formen der Kryptowährungen, nutzt bereits mit Erfolg diese Technologie. Sie kann auch Standard für die Benutzung des Digitalen Zentralbankgeldes werden.

Zunächst werden die Kunden der jeweiligen Geschäftsbanken wenig von der Einführung des Digitalen Zentralbankgeldes merken. Es soll im Rahmen des Online-Bankings betrieben werden. Das Zentralbankkonto wird treuhänderisch betrieben und ist nicht Teil der Bilanz der Geschäftsbank. Das einzelne Zentralbankkonto ist dann Teil der Bilanz der Zentralbank.

Es gibt öffentliche Kritik am Ausbau der digitalen Bezahldienste: Der Datenschutz und die Privatsphäre des Bürgers ist bedroht. Außerdem können digitale Konten gesperrt oder gekündigt werden, ohne dass sich der Nutzer zunächst dagegen wehren kann. Norbert Häring beschreibt in seinem Buch "Schönes Neues Geld" mehrere Beispiele. Ausdrücklich nennt er dabei die Aktivitäten des Bezahldienstes paypal. Siehe auch hier über Situation der Truck, die gegen die Corona Maßnahmen demonstrieren: siehe https://norberthaering.de/bargeld-widerstand/kanada-paypal-cbdc/ .

Die Teilnehmer des Stammtisches diskutierten sehr intensiv über das Pro und Contra der Einführung des digitalen Zentralbankgeldes. Steuern könnten zum Beispiel sofort und ohne großen Aufwand in Sekundenschnelle beglichen werden. Steuererklärungen können noch schneller erstellt werden, das klang für die Stammtischteilnehmer sehr verführerisch.

Im Sinne der Gemeinwohlökonomie ist es, dass die Zentralbank mehr Einfluß auf den digitalen Zahlungsverkehr bekommt: Für den Nutzer stellt sich die Einführung des Digitalen Zentralbankgeldes weitgehend positiv dar.

Es wurde innerhalb des Stammtisches angeregt und kontrovers über die Pros und Contras der Einführung des digitalen Zentralbankgeldes diskutiert. Einig waren sich die Teilnehmer, dass es noch eine Weile dauern wird, bis wir unsere Getränke in einer Gastwirtschaft oder einem Restaurant mit Hilfe von digitalen Zentralbankgeld bezahlen können. Immerhin, Pilotprojekte, die die Zentralbanken auf den Weg gebracht haben, zeigen, dass das in der Zukunft möglich sein wird.


Stichworte: | Permalink | Trackback URI


Ähnliche Beiträge: